Andere Klöster

Die mittelalterlichen Klöster, die serbienweit verstreut sind, bezeugen durch ihre Vielfalt bautechnischer und architektonischer Stile die unterschiedlichen Einflüsse auf die serbische Architektur und Kunst sowie  den serbischen Staat.
Jahrhundertelang waren die Klöster Mittelpunkt des kulturellen und historischen Lebens. In Ihnen wurden serbische Herrscher gekrönt und beigesetzt, dort befanden sich auch Druckereien, Schulen sowie zahlreiche Kunstwerkstätten.

Fenek

Obwohl es zum ersten Mal im 16. Jahrhundert erwähnt wurde, sicherte sich das Kloster erst zwei Jahrhunderte später einen wichtigen Platz in der serbischen Geschichte, als es zum Treffpunkt der serbischen politischen Emigration wurde. Seine heutige Gestalt erhielt das Kloster nach der großen Erneuerung  Ende des 18. Jahrhunderts. 
Die der Heiligen Märtyrerin Paraskeva gewidmete Kirche wurde als ein einschiffiges Gebäude mit halbrunder Altar-Apsis, rechteckigen Gesangs-Kanzeln und einer achtseitigen Kuppel entworfen. Die schnörkelige westliche Front wurde mit einem dreistöckigen Glockenturm im Barockstil versehen.
Unweit des Klosters befindet sich eine kleine runde Kapelle aus dem Jahre 1800, die einer Legende nach über einem Brunnnen mit Heilwasser und Wundertaten erbaut wurde.

Rakovica

In der Belgrader Siedlung Rakovica befindet sich das gleichnamige Kloster, welches im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Mehrmals zerstört und erneuert, hat es seine heutige Gestalt der serbischen Königsfamilie Obrenović zu verdanken, die es im 19. Jahrhundert renovierte.
Im Kirchhof  wurden viele prominenten Persönlichkeiten aus der serbischen Geschichte beigesetzt: Woiwoda Vasa Čarapić, General Milivoje Blaznavac und der serbische Patriarch Pavle. Hier befand sich auch das Familiengrab von Jevrem Obrenović, dem jüngeren Bruder von Miloš Obrenović.

Pokajnica

In der Nähe von Velika Plana befindet sich die Kirche Pokajnica, die im Jahr 1818 erbaut wurde. Ihr Stifter Vujica Vuličević war an der Organisation des Attenats gegen seinen Trauzeugen, den Anführer des Ersten Serbischen Aufstands, Fürst Karadjordje, beteiligt. Um seine Gewissensbisse zu lindern, erbaute er unweit vom Tatort die Kirche Pokajnica (“Reue-Kirche”) als Symbol für seine Reue wegen der Mitwirkung an dieser schlimmen Straftat.
Es handelt sich um eine interessante Blockbaukirche aus gezimmerten Eichenbalken mit einem eindrucksvollen kegelförmigen Dach von beachtlicher Höhe. Neben der Kirche befinden sich auch noch ein Glockenturm aus Holz und eine Herberge.

Kirche des Heiligen Nikola in Pribojska Banja 

Das Klosteranwesen des Heiligen Nikola umfasst die gleichnamige Kirche, die Kirche des Heiligen Ilija und eine kleinere Himmelfahrtskirche. Errichtet in einer Kreuzform mit zwei Kuppeln und einer geräumigen offenen Vorhalle, wurde die Kirche des Heiligen Nikola zum ersten Mal im 12. Jahrhundert erwähnt.
Die heutige Kirche des Heiligen Nikola wurde im Jahre 1329 vom serbischen König Stefan Dečanski erbaut. Um das Jahr 1570 wurde es nach der Zerstörung durch die Türken grundlegend erneuert. Hier liegen die Gräber von Angehörigen zahlreicher Großgrundbesitzer. Zwei Schichten von Fresken aus dem 14. und dem 16. Jahrhundert sind stumme Zeugen für die Zerstörungen und den Wiederaufbau, die dieses Kloster über Jahrhunderte lang durchlebte.

Mileševa

Die Freske Beli Anđeo (“Der weiße Engel“) bescherte  dem Kloster Mileševa Weltruhm – im Jahr 1963 wurde ein Foto von ihr im Rahmen der ersten Satelliten-Videoübertragung gesendet, die Europa über den Ozean “schickte”. Etwas später wurde dasselbe Signal auch ins Weltall gesendet.
Das Kloster Mileševa wurde im 13. Jahrhundert von Vladislav Nemanjić erbaut. Von dieser Zeit bis heute war Mileševa eines der wichtigsten geistigen und künstlerischen Zentren des serbischen Volkes. Das Kloster erlangte in der Bevölkerung große Bekanntheit, nachdem die Reliquien des Heiligen Sava im Jahre 1236 von Trnova nach Mileševa überführt wurden.
Unter der Bogenwölbung des Klosters wurde Tvrtko Kotromanić zum König von Bosnien und Serbien gekrönt. Am selben Ort wurde Stefan Vukčić im Jahre 1446 der Titel eines Herzogs verliehen.
Im 16. Jahrhundert war in dem Kloster eine Druckerei aktiv, in der Liturgiebücher vervielfältigt wurden. Die Kirche wurde mit Meisterwerken der serbischen Kunst geschmückt, und zwar mit auf glänzendem vergoldeten Hindergrund gemalten Fresken, die Belebtheit ausstrahlen und eine symbolhafte Auferstehung verköpern.
Abgesehen vom Weißen Engel werden die Besucher von Mileševa von den Porträts der Herrscherdynastie Nemanjidi buchstäblich beobachtet, die neben ihrer künstlerischen auch von dokumentatorischer Bedeutung sind.

Kloster Heiliger Nikola in Kuršumlija

Das dem Heiligen Nikola gewidmete Kloster in Kuršumlija war das erste Kloster mit einem Skriptorium (Klosterschreibstube) in Serbien.
Diese Heiligkeit aus dem 12. Jahrhundert wurde durch den Großgespann Stefan Nemanja erbaut, der in diesem Kloster ein Areal für die Beisetzung seines Stifters vorsah.
Sein Sohn Stefan Prvovenčani baute dort ein äußeres Nathrex mit zwei Türmen sowie eine überdachte Vorhalle an. Davon sind heute noch ein Turm und der zentrale Bereich der Kirche erhalten.
In dem Kloster wurden die ersten Gläubigen nach der Verselbstständigung der Serbisch-orthodoxen Kirche im 12. Jahrhundert gesegnet.

Poganovo

Das Kloster Poganovo in Südserbien wurde im 14. Jahrhundert von einem der letzten serbischen Großgrundbesitzer, Kostantin Dragaš, erbaut.  Errichtet aus Bruchstein und Ziegel liegt die Besonderheit dieses Klosters in dem interessanten Übergang von dem quadratischen Grundriss in den runden Ring der Kuppel. Eine geräumige Vorhalle wurde im 19. Jahrhundert vor der Kuppel angebaut, wobei die gut erhaltenen Fresken aus dem 15. Jahrhundert die ganze Kunst der mittelalterlichen Meister wiederspiegeln.

Prohor Pčinjski

Roman Diogenes erbaute das Kloster Prohor Pčinjski zu Ehren des Heiligen, der ihm vorhersagte, dass er zum byzanthinischen Kaiser gekürt werden würde. Das ursprüngliche Gebäude aus dem 11. Jahrhundert wurde über dem Grabmal des Heiligen Prohor errichtet, später mehrmals abgerissen und wieder aufgebaut.
Im 14. Jahrhundert wurde die Kirche durch König Milutin erneuert. Die heutige mehrkupellige Kirche wurde im Jahr 1892 erbaut.
Die meisten Fresken im Prohor Pčinjski  stammen aus dem 15. Jahrhundert. Auf der südlichen Seite des Klosters sieht man Fresken mit reichem Kolorit aus dem 16. Jahrhundert, die durch die vor Ort in der damaligen Klostermalereiwerkstatt geschulten Freskenmaler bemalt wurden. Das eindrucksvolle Klosteranwesen umfasst zwei Herberben und einen schön eingerichteten Hof, der sich als idealer Ausflugsort anbietet.