Am Dreiländereck von Serbien, Rumänien und Bulgarien liegt ganz im Osten des Landes Negotin – eine kleine Stadt von großer Schönheit und großer historischer Bedeutung.Bekannt ist diese Stadt für ihre über sieben Jahrhunderte lang währende Tradition des Weinanbaus, die noch heute behutsam in der Stadt selbst sowie in den umliegenden Dörfern gepflegt wird.
Das vielfältige Kulturerbe dieser Region geht weit in die Vergangenheit zurück, gar bis in die Jungsteinzeit, und wird durch die mittelalterlichen Klöster und Denkmäler aus der neueren Geschichte ergänzt.
Neben den herausragenden Naturschönheiten, der Nähe zu den Flüssen Donau und Timok sowie zu den Gebirgen Jovan und Miroč, kennzeichnet Negotin auch ein ungewöhnliches Klima mit äußerst warmen Sommern und kalten Wintern – für Menschen angenehm und für den Obst- und Gemüseanbau und vor allem Weinanbau günstig.
Es wird vermutet, dass Negotin im 14. Jahrhundert nach der türkischen Eroberung von Serbien entstand. Es ist für seine wichtige Rolle im Ersten Serbischen Aufstand im Jahre 1804 bekannt, als die örtlichen Soldaten unter Anführung des berühmten serbischen Woiwoden Hajduk Veljko den Angriffen der zahlenmäßig überlegenen türkischen Armee lange standhielten.
Heute ist Negotin eine moderne Stadt. Zahlreiche Veranstaltungen bereichern die Stadt, die auch Ihren Aufenthalt interessanter gestalten werden: das Musikfestival „Tage von Mokranjac“, die Sportveranstaltung „Tage der Donau“, die Honig- und Weinmesse und die traditionelle Weinlese. Daher verwundert es nicht, dass mit dieser Stadt ganz im Osten des Landes zahlreiche Geschichten über Wein, Gesang, Tanz und das Heldentum verknüpft sind.
In Negotin wurden zahlreiche prominente Persönlichkeiten geboren wie der bekannte serbische Komponist Stevan Stojanović Mokranjac und der Physiker Đorđe Stanojević, der die ersten Wasserkraftwerke in Serbien entwarf.
Vratnjanske Kapije (Tore von Vratnjan) und Mokranjske Stene (Felsen von Mokranj)
An den Hängen des Berges Miroč im Tal des Flusses Vratna befinden sich drei große Öffnungen in den Felsen, die man als Tore von Vratnjan bezeichnet: Velika Perast, Mala Perast und Suva Perast. Die grandiosen, von intakter Natur umgebenen Tore auf einer Höhe im zweistelligen Meter-Bereich vermitteln ein Gefühl für die gewaltige Macht der Naturkräfte, die diese Tore vor so vielen Jahr in Stein gemeißelt hatten.Die Felsen von Mokranj, wo der Fluss Sokolska Reka einen kleinen Wasserfall erschuff, der in einen kleinen See am Boden hinabstürzt, ist ein perfekter Ausflugsort zum Entspannen und zum Baden.
Deli Jovan
Ihren Urlaub in der Umgebung von Negotin können Sie auch aktiv im naheliegenden Gebirge Deli Jovan verbringen. Auf die Freunde von Wanderungen warten hier herausfordernde Wanderwege, die sich über das abwechslungsreiche Gelände dieses waldreichen Gebirges schlängeln.
Die Klöster
In der Umgebung von Negotin wurden im Mittelalter fünf Klöster erbaut. Von diesen sind heute noch die Klöster Vratna, Bukovo und Koroglaš erhalten.
Das Kloster Bukovo wurde im 15. Jahrhundert im Stil einer Morava-Schule erbaut. Es hat einen besonders hohen Glockenturm, der durch eine mit Säulen im antiken Stil geschmückten Vorhalle mit dem Hauptgebäude des Klosters verbunden ist.Im Tal unterhalb des Naturphänomens Vratnjanska Vrata kann man das Kloster Vratna besichtigen, welches im 14. Jahrhundert erbaut, dann mehrmals abgerissen und wieder erneuert wurde. Heute ist es ein Frauenkloster.Gemäß der Überlieferung wurde das Kloster Koroglaš durch Kaiser Dušan erbaut. Heute gleicht es eher einer Ruine. Neugierige Besucher können aber noch immer die Fragmente der hochwertigen Malerei sehen, die früher seine Steinwände zierte.
Pivnice
Die Region von Negotin ist mit vielen Hektar ertragreicher Weinberge bedeckt. Um die Tausende Tonnen des jährlich in der Region von Negotin hergestellten Weins aufbefahren zu können, bauten die Menschen die sogenannten Pivnice, also Weindörfer mit mehreren Hunderten von Weinkellern, die nur für die Herstellung und Aufbewahrung von Wein benutzt wurden. Sie wurden aus gemeißeltem Stein, Baumstämmen oder Balkenkonstruktionen erbaut und teilweise in die Erde eingegraben, um die Weintemperatur zu halten. Die Pivnice sind in der Region von Negotin vor allem in den Dörfern Rajac und Rogljevo erhalten geblieben.Das Dorf Rajac ist ein einmaliger Komplex von 250 Weinkellern, die im Zeitraum vom 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden, während in dem Dorf Rogljevo im 19. Jahrhundert über 150 Pivnicas erbaut wurden. In beiden Dörfern sind noch heute Duzende von Pivnicas in Form von Gaststätten vorhanden. Dort kann man Wein verköstigen, aber selbstverständlich auch gerne eine Flasche kaufen und als Andenken an diese Region mitnehmen.Kleinere Ansammlungen von Pivnica im zweistelligen Bereich kann man im Dorf Stubik sowie im Dorf Smedovac besuchen.
Das Museum von Negotin
Entdecken Sie die Besonderheiten des Lebens in der Region von Negotin im Laufe der Jahrhunderte im städtischen Museum, wo über 15.000 Gegenstände ausgestellt sind, die auf mehrere Gebäude verteilt sind: das Archäologische Museum, das Geburtshaus von Stevan Mokranjac und Museum von Hajduk Veljko.Im Museum befinden sich auch zwei archäologische Fundstätten: die memoriale Wohnanlage Vrelo Šarkamen und das Klosteranwesen Koroglaš.Im Geburtshaus des berühmten serbischen Komponisten und Musikpädagogen Stevan Mokranjac kann man das Ambiente eines städtischen Hauses aus dem 19. Jahrhundert authentisch erleben.Erfahren Sie alles über Hajduk Veljko, einen berühmten Woiwoda des Ersten Serbischen Aufstandes, in einem eigens diesem Helden gewidmeten Museum.
25 Kilometer von Negotin entfernt kann man die spätantike Fundstätte Vrelo Šarkamen mit Überresten aus der kaiserlichen Residenz aus dem 3. und 4. Jahrhundert besichtigen.
Dreifaltigkeitskirche
Die Dreifaltigkeitskirche vom Anfang des 19. Jahrhunderts liegt in der Stadtmitte von Negotin und prägt diesen Stadtteil mit ihrer Monumentalität. Die gelbe Fassade der Kirche mit ihren zahlreichen architektonischen Zierelementen wurde im neoklassizistischen Stil mit Elementen der Neorenaissance erbaut.
Die Nähe der Donau und der reiche Fischbestand beeinflussten die Gastronomie der Region von Negotin, in der dementsprechend „Flussfrüchte“ dominieren. Fischsuppen und Paprikasch werden in unzähligen Varianten zubereitet, während panierter und gebratener Fisch fast täglich im Menü der Einwohner zu finden ist.In der Region von Negotin kann man auch die Küche der nationalen Minderheit der Walachen verköstigen. Probieren Sie einmal Mamaljiga, eine spezielle Polenta-Art mit Käse, Eiern und Fleisch sowie Proja mit Brennesseln, sauere Suppe und zahlreiche andere ungewöhnliche Spezialitäten.
Die Region von Negotin (Negotinska Krajina) ist eine von 22 Weinregionen in Serbien. Bereits die Römer bauten in dieser Region Weintrauben an und stellten Wein her. Diese Tradition dauert ununterbrochen bis heute an.Köstliche Weine aus der Region von Negotin können Sie in einem der noch erhaltenen Pimnica der umliegenden Dörfer Rajac und Rogljevo kaufen, während lokale Weine überall in den Restaurants und Kneipen der Stadt angeboten werden.
Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, den Wein der schwarzen Tamjanika, einer autochtonen Rebsorte dieser Gegend, zukosten. Es ist ein vollmundiger, wohlriechender Süßwein mit einer einzigartigen Muskatnote.
Abgesehen von Tamjanika können Sie hier auch Weine von den Rebsorten Prokupac, schwarzer Burgunder und Gamay mit intensiven roten Reflexen und Bouquet probieren. Für die Weißwein-Fans empfehlen wir Wein aus den Rebsorten Bagrina, Sémillon, italienischen Riesling oder Sauvignon.