Die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes erfasst Kulturgüter, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Schönheit und Bedeutung für das Leben der Menschen über nationale und regionale Grenzen hinweg herausragen und das Erbe der gesamten Menschheit darstellen. Es sind Orte, die wir von unseren Vorfahren geerbt haben und die wir behutsam für die künftigen Generationen schützen.
Auf der Liste des UNESCO-Welterbes befinden sich auch vier Stätten, die ihren Platz auf dieser Liste allesamt ihrer künstlerischen, gesellschaftlichen und geschichtlichen Bedeutung zu verdanken haben: beginnend beim römischen kaiserlichen Palast Felix Romuliana in Gamzigrad über die mittelalterlichen Klöster Studenica, Stari Ras mit Sopoćani und einer Gruppe von mittelalterlichen Denkmälern im Kosovo bis hin zu den einmaligen Grabsteinen Stećci. Besuchen Sie manche dieser Stätten, die dank ihrer Einzigartigkeit und Schönheit einen Platz in der erlesenen Gruppe des Weltkultur- und Naturerbes erlangt haben.
Felix Romuliana in Gamzigrad ist die einzige antike Stätte auf dem Gebiet von Serbien, die in der Liste UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde. Der von Kaiser Galerius im 3. und 4. Jahrhundert zu Ehren seiner Mutter Romula erbaute kaiserliche Palast ist von starken Mauern umgeben, die diese Stadt einst vor den Barbaren schützten.
Der nördliche Teil des Palastes mit seinem kleinen Tempel ist bei den Besuchern vor allem wegen seiner gut bewahrten antiken Opferstätte und der robusten Säulen beliebt. Im südlichen Teil des Palastes können Sie die Überreste des großen Tempels mit zwei Krypten, dem Horreum und den römischen Thermen – der luxuriösen Badestätte der römischen Kaiser - bewundern.
Die gut erhaltenen Gebäude, die den Höhepunkt der Architektur aus dem Zeitalter der Tetrarchie in dieser Gegend darstellen, sowie die Schönheit der Fresken und der Bodenmosaike mit ihren geometrischen und Figurenmotiven machen Felix Romuliana zu einer antiken Fundstätte von großer internationalen Bedeutung.
Mehrere Klöster und Kirchen, die zwischen dem 13. und dem 17. Jahrhundert erbaut wurden, sind in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes unter dem gemeinsamen Namen „Mittelalterliche Köster im Kosovo“ eingetragen.
Die Klöster Dečani und Gračanica, das Patriarchenkloster Peć sowie die Kirche Muttergottes Ljeviška in Prizren bilden zusammen einen gemeinsamen Komplex von mittelalterlichen Heiligtümern, die keinen unbeeindruckt lassen. Beim Vergleich dieser vier „Denkmäler“ kann man die Trends bei den sakralen Bauten und der Kunst des mittelalterlichen Serbiens erkennen, die eine einmalige Kombination von überwiegend byzantinischem Stil mit Elementen der westlichen Kunst und Kultur darstellt.
Diese mittelalterlichen Denkmäler befinden sich auf dem Gebiet der Autonomen Provinz Kosovo und Methochien, die derzeit unter der Verwaltung von UNMIK steht.
Der Denkmalkomplex des mittelalterlichen Serbiens unweit von Novi Pazar setzt sich aus Festungen, Klöstern und einer Kirche zusammen, die unter dem gemeinsamen Namen „Stari Ras mit Sopoćani” eingetragen wurde.
Die Festung Stari Ras war einst eine wichtige Festung zur Verteidigung des mittelalterlichen Serbiens vor den Türken. Heute werden die Überreste des ältesten Militärkomplexes in dieser Region von all denen aufgesucht, die mehr über die turbulente Geschichte dieser Region erfahren möchten. Die einmalige Verbindung der byzantinischen Raumplanung und des romanischen Bauwesens, die für diese Gegend typisch ist, erkennt man eindrucksvoll am Kloster Djurdjevi Stupovi.
Dieses Klosteranwesen aus dem 12. Jahrhundert wurde von Stefan Nemanja als Zeichen der Dankbarkeit an Sankt Georg erbaut, der ihn aus dem Kerker rettete, in welchen ihn seine Brüder eingesperrt hatten. Die Sankt Petrus und Sankt Pauls Kirche, bekannt als Petruskirche, zählt zu den ältesten mittelalterlichen sakralen Denkmälern auf dem Territorium von Serbien, welche bereits im 10. Jahrhundert erwähnt wurde. In den Gewölben dieser Kirche wurde vor vielen Jahrhunderten der serbische Despot Stefan Nemanja getauft. An diesem Ort übergab der in die Jahre gekommene Fürst die Macht an seinen Sohn Stefan Prvovenčani („Stefan der Erstgekrönte“). Hier fand auch ein Konzil gegen Bogomilen statt.
Die Liebhaber der mittelalterlichen Kunst können im naheliegenden Kloster Sopoćani einige der schönsten mittelalterlichen serbischen Fresken bestaunen. Nach dem Vorbild der antiken Künstler huldigen die festlichen und heiteren Fresken in Sopoćani die klassischen Ideale der menschlichen Schönheit und erwecken einen würdevollen Eindruck. Unter Ihnen nimmt die Freske Maria-Himmelfahrt eine besondere Stellung ein.
Die Freskenmalerei von Sopoćani wird oft als „Sixtinische Kapelle des serbischen Mittelalters“ bezeichnet.
Eines der schönsten serbischen Klöster aus dem 12. Jahrhundert – das Kloster Studenica – wurde vom Gespan Stefan Nemanja, dem Begründer der Dynastie, die zwei Jahrhunderte lang über Serbien herrschte, erbaut. Unter den Gewölben dieser wunderschönen Stiftung wurde er auch beigesetzt.
Das Denkmal der Bauschule aus Raszien ist durch seine von strahlendem Marmor gestärkten Mauern sowie durch plastischen Fensterschmuck von hohem Wert und einer herausragenden Schönheit geprägt. Hier kann man Fresken sehen, die als Meisterwerke des 13. Jahrhunderts betrachtet werden. Die Mauern der königlichen Kirche im Klosteranwesen wurden von zwei bekannten Malern dieser Zeit, Mihailo und Evtihije, bemalt. Die einfühlsam bemalten und harmonisch dargestellten Szenen aus Marias Leben bilden eine einzigartige Einheit.
Studenica ist auch für seine sehr wertvollen Gegenstände aus der angewandten Kunst wie z.B. der Ring von Stefan Nemanja, Totenhemden sowie zahlreiche andere Kostbarkeiten, die allesamt in der Schatzkammer des Klosters aufbewahrt werden, bekannt.
Die mittelalterlichen Grabsteine Stećci sind einzigartige Zeugen der kulturellen Tradition der Balkan-Völker. Die Grabmäler in den verschiedenen Formen mit ihrer prachtvollen Dekoration wurden zwischen der zweiten Hälfte des 12. bis zum 16. Jahrhundert gemeißelt.
Die Stećci sind in Ortschaften der ehemaligen Nekropolen an über 200 Standorten im südwestlichen Serbien verstreut. Abgesehen von Serbien findet man Stećci auch an Fundstätten überall in Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Kroatien.