Die Tafel des Traian ist eine Inschrift am Ufer der Donau – dem römischen Kaiser Trajan gewidmet und in den Felsen des Eisernen Tores gemeißelt. Sie befindet sich am unzugänglichsten Teil der ursprünglich römischen Straße, über die der römische Kaiser mit seiner Armee in den Kampf gegen die Daker zog. Als man im Jahr 100 n. Chr. den letzten Abschnitt der Trajan-Straße fertigstellte, wurde die Tafel des Traian als Andenken angebracht.
Mit dem Bau eines Wasserkraftwerkes im Jahr 1969 wurde die Tafel zur Sicherheit versetzt, um sie vor der Erhöhung des Wasserspiegels zu schützen. Damit ist sie heute lediglich vom Wasser aus zu besichtigen.
Ursprünglich umfasste die Inschrift sechs Zeilen, von denen heute nur noch drei gut lesbar sind. Kenner der lateinischen Sprache werden auf der Tafel des Traian folgendes lesen: „Der Sohn des göttlichen Nerva und regierender Kaiser, Nerva Traianus Augustus Germanicus, Pontifex Maximus, zum vierten Male Inhaber der tribunizischen Gewalt, Vater des Vaterlandes und zum dritten Mal Konsul, stellte, nachdem er den Berg abgehauen hatte, mit erhobenen Kragbalken die Straße wieder her.“
Die Tafel wird zu beiden Seiten von geflügelten Genien (Schutzgeist) gehalten, über denen schwebende Delfine zu sehen sind. Bekrönt wird sie von einem Vordach mit rosettengeschmückten Kassetten und durch die Darstellung eines mit Flügeln schlagenden Adlers. Unter der Inschrift erkennt man außerdem eine kniende Figur, von der man glaubt, dass sie den Flussgott Danubius darstelle.
Allen Liebhabern der antiken Geschichte und Kunst empfehlen wir eine Bootsfahrt durch die Schlucht. Hier, wo die Donau am tiefsten ist, erkennt man die Tafel, wie sie stolz am Ufer steht, sowie andere Denkmale auf der Trajan-Straße. Dazu zählen unter anderem die Festungen Pontes und Diana und die Überreste der Trajan-Brücke.