Am linken Donauufer, unweit der Stadt Pančevo, befindet sich die älteste archäologische Stätte neolithischer Kultur Serbiens (Jungsteinzeit). Die Anfänge dieser Kultur werden auf 5.000 v. Chr. zurückdatiert. Später wurde sie durch die fortgeschrittenere Vinča-Kultur abgelöst, deren Überreste im Dorf Vinča auf der gegenübergelegenen Flussseite zu sehen sind.
Starčevo ist der Ort, an dem die ersten Lebenszeichen des neolithischen Menschen gefunden wurden. Wissenschaftler fanden heraus, dass sich die Bevölkerung des Gebietes durch den Anbau von Getreide (Weizen, Gerste und Hirse) sowie von der Viehzucht ernährte. Hauptsächlich hielten sie Schafe, Ziegen und Rinder.
Besucher finden hier heute noch ellipsenförmige Unterstände, mit einem Durchmesser von zwei bis sechs Metern vor, die den damaligen Bewohnern als Wohnraum dienten. In den Bauwerken wurde gewohnt, gearbeitet, geschlafen und gekocht, wie die Öfen in zwei der Unterstände zeigen. Ebenfalls können Besucher auf dem Gelände, zwischen den Unterständen, viele Gräber entdecken.
Bei den Ausgrabungen fanden Wissenschaftler weitere Gegenstände, die von der damaligen Lebensweise im Ort zeugen. Zum Beispiel Stein- und Knochenwerkzeuge, die einst für die Herstellung von Gegenständen, für die Jagd sowie für die Verteidigung verwendet wurden.
Bedeutende Gegenstände aus der Starčevo-Kultur sind außerdem die gefundenen Keramikgegenstände, die so fein verarbeitet sind, dass sie mit modernen Schalen oder Vasen verwechselt werden können. Diese exquisiten Keramikartikel sind in der Regel rund geformt und haben weiße, schwarze und rote Muster.
Die Keramik von Starčevo hat einen immensen wissenschaftlichen Wert, da sie einen besseren Einblick in die Ursprünge und Entwicklungen der bahnbrechenden neolithischen Kulturen im Donaubecken, in Griechenland und im Nahen Osten bietet. Aufgrund der herausragenden Bedeutung der hier gefundenen Artefakte, wurde die gesamte frühneolithische Kultur im zentralen Balkan unter dem Namen Starčevo-Kultur zusammengefasst. Artefakte dieser Kultur sind im Nationalmuseum in Belgrad ausgestellt.