Sirmium

Sremska Mitrovica, eine Stadt im Norden von Serbien, bewahrt unter ihren Straßen und Plätzen die Spuren der antiken Stadt Sirmium.
Sirmium war ein wichtiges Handelszentrum, eine der Hauptstädte des Reiches sowie die Geburtsstadt von 5 römischen Kaisern: Decius Traianus, Aurelian, Aureliana, Probus, Maximilan Hercules und Gratian.
Diese einst mächtige römische Stadt, die im 1. Jahrhundert gegründet wurde, beherbergte in seiner mehrere Jahrhunderte dauernden Geschichte auch zahlreiche andere römische Imperatoren wie z.B. Domitian, Mark Aurel, Septimius Severus, Maximinus Thrax, Claudius II Gothicus, Probus und Diokletian.

Ihre Blütezeit erlebte die Stadt im 3. Jahrhundert nach Christi, als sie zu einer der vier Hauptstädte des römischen Reichs erklärt wurde.
In der archäologischen Fundstätte findet man auch die Überreste des kaiserlichen Palastes und der naheliegenden Rennbahn, die einmalig in Serbien ist und zumindest für kurze Zeit ein Gefühl dafür aufkommen lässt, wie das Leben im alten Rom gewesen sein mag.
Die Stadt war durch mächtige Mauern geschützt. Bunte Mosaike bestätigen die Pracht, die die römischen Kaiser dort genossen. Die Überreste der Heizungsanlagen unter fast jedem Raum bezeugen die technischen Leistungen der alten Römer.
Der Palast wurde in einen Bereich für die Verrichtung von Pflichtaufgaben und den residenziellen Bereich geteilt, wobei letzerer besser erhalten ist. Im Bereich des Zirkus, dem römischen Gegenstück zu der griechischen Rennbahn, dessen Überreste unweit des Palastes gefunden wurden, fanden Pferderennen statt. Dieser Bereich diente auch zu zeremoniellen Auftritten des Herrschers vor der Bevölkerung.
Die Fragmente eines Mosaiks, welche an diesem Standort gefunden wurden, fertigte man mit Steinen aus Kleinasien, Malta, Griechenland und Italien. Auf den Bodenmosaiken dominieren Blumen und geometrische Motive. Ein Mosaik mit dem Bild des Gottes Merkur ist die einzige Sehenswürdigkeit mit einer Figurendarstellung.
Neben dem kaiserlichen Palast mit Zirkus kann man in Sirmium auch die Überreste der Licinius Thermen, von luxuriösen Stadtvillen sowie mehrstöckigen Gebäuden für die Bevölkerung, bekannter unter dem Namen Isualae, bewundern.
Später wird Sirmium zu einem der Hauptsitze des Christentums. Die gut erhaltenen Überreste der christlichen Basilika in der Innenstadt stehen als Relikt einer späteren Entwicklungsphase der Stadt, die ihren endgültigen Untergang bei dem Ansturm der Hunnen, Goten und Gepiden erlebte.
Zu Ehren des reichen römischen Erbes von Sirmium werden auf den Überresten des Handwerkviertels aus der römischen Zeit jährlich Redekunstfestivale veranstaltet.