Nur wenige Dinge repräsentieren Serbien so authentisch wie das Kolo – der traditionelle Volkstanz, der zum Symbol für Einheit, Freude und kulturelle Identität geworden ist. Das Kolo ist mehr als nur ein Tanz; es ist ein Ritual, das Generationen verbindet, ein Moment, in dem sich Hände im Kreis fassen und Herzen im gleichen Rhythmus schlagen. Dieses einzigartige Kulturerbe wurde 2017 in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen – als Anerkennung seines universellen Wertes und seiner zeitlosen Bedeutung.



Das Kolo wird zu allen Anlässen getanzt – bei Hochzeiten und Taufen, auf großen Festen und Feiertagen, ebenso wie bei kleinen familiären Feiern. Es ist zugleich Festlichkeit und Tanz, ein Augenblick geteilter Freude. Jeder tanzt mit – von den Jüngsten bis zu den Ältesten –, denn niemand ist „zu jung“ oder „zu alt“, um in den Kreis zu treten. Die traditionelle serbische Tracht verleiht diesen Tänzen einen besonderen Charme: Frauen in bestickten Blusen, mit Kopftüchern und Halsketten, Männer in traditionellen Opanci-Schuhen und Westen, verziert mit folkloristischen Mustern – zusammen bilden sie ein lebendiges Kunstwerk.

In ganz Serbien sind zahlreiche Kultur- und Kunstvereine (KUDs) aktiv, deren Mitglieder diese Tradition mit Stolz pflegen und weitergeben. Diese Gruppen reisen um die Welt, vertreten Serbien auf Festivals und Veranstaltungen, wo das Kolo stets Lächeln und Applaus hervorruft. Und es bleibt nicht nur auf dem Balkan – serbische Gemeinschaften in Europa, Amerika, Australien und darüber hinaus tanzen es ebenfalls, bewahren so ihre Wurzeln und geben sie an neue Generationen weiter. Selbst diejenigen, die es nie getanzt haben, spüren beim Anblick die Kraft der Gemeinschaft und den Rhythmus, der einlädt, mitzumachen.
Das Kolo ist mehr als ein Tanz – es ist ein Symbol der Zugehörigkeit und Gastfreundschaft. Für Touristen ist es eine Gelegenheit, den Geist Serbiens hautnah zu erleben, sich dem Kreis anzuschließen und wenigstens für einen Moment Teil einer jahrhundertealten Tradition zu werden. Und wenn man einmal das Kolo getanzt hat, versteht man, warum die Serben sagen: „Ein Tanz ist kein richtiger Tanz, wenn er nicht im Kolo getanzt wird.“


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