Sremska Mitrovica

Eine Stadt am Ufer der Geschichte

In Sremska Mitrovica hat man das Gefühl, dass die Vergangenheit noch immer am Nebentisch sitzt. Während der Fluss Save auf der einen Seite träge den Himmel spiegelt und der Duft der Obstgärten von der anderen Uferseite herüberzieht, öffnet sich die Stadt wie ein altes Buch. Unter den heutigen Straßen und Plätzen pulsiert noch immer das mächtige Sirmium, eine der vier Hauptstädte des Römischen Reiches, dessen Mosaike und Mauern von einer Zeit erzählen, in der hier über das Schicksal der Welt entschieden wurde. In dieser Landschaft duftet jeder Morgen nach Fluss und Obstgärten, und jede Straße hat einen älteren Bruder in einem römischen Mosaik verborgen.

Die erste Begegnung mit der Stadt verwandelt sich oft in einen spontanen Spaziergang zum Žitni-Platz. Dort, unter freiem Himmel, brechen die archäologischen Schichten des Sirmiums unter dem heutigen Leben hervor, während der Kranz der Häuser rund um den Platz den Atem der osmanischen und österreichischen Zeit trägt – als würden die Gebäude noch immer das Flüstern von Händlern und Reisenden bewahren.

Kultur, Geist und Erinnerung

Im Museum von Syrmien hat die Zeit ihre eigenen Gemächer. Die Goldmünzen Konstantins des Großen, eine marmorne Sonnenuhr, awarische Goldgurte und Ikonen aus den Klöstern der Fruška Gora stehen dort wie ein kleines privates Publikum, das jeden Besucher betrachtet und fragt, ob er bereit ist zuzuhören.

Die Sonnenuhr, ein einzigartiges Exponat der Dauerausstellung des Museums, stammt aus dem ersten Jahrhundert nach Christus und wird mit dem angesehenen Sirmianer Kratilo Papije in Verbindung gebracht. Sie gilt als das älteste derartige Denkmal in Osteuropa, gefunden auf dem römischen Westfriedhof.

Auf derselben Gedächtniskarte befindet sich auch der Gedenkfriedhof von Sremska Mitrovica, eines der bekanntesten Werke des Architekten Bogdan Bogdanović aus dem Jahr 1960. Wie eine Landschaft aus Erde, Stein und bronzenen „Feuern“ spricht dieser Gedenkkomplex in einer leisen Sprache von Mut, Leid und menschlicher Beständigkeit. Als einziges Werk Bogdanovićs in der Vojvodina steht der Gedenkfriedhof als ein Ort der Würde und stillen Meditation über die Vergangenheit.

Im Zentrum der Stadt erhebt sich die Basilika des Heiligen Demetrius, gewidmet dem Schutzpatron von Sremska Mitrovica. Ihr modernes Leben beginnt nach den 1880er-Jahren, als die Kirche geweiht wurde; später erhielt sie den Rang einer Basilika. Heute ist sie Sitz des erneuerten Bistums Srijem und bewahrt eine kostbare Schicht des sakralen Erbes der Stadt. Neben ihr ist die Stadt stolz auf zwei weitere dem Heiligen Demetrius geweihte Kirchen – eine orthodoxe und eine katholische –, die gemeinsam vom Geist der Gemeinschaft zeugen.
Am Stadtrand, unter den Hängen der Fruška Gora, reihen sich die Klöster Šišatovac, Petkovica, Kuveždin, Bešenovo und Vranjaš. Dort wurden über Jahrhunderte Bücher, Ikonen, Wein und Geschichten aufbewahrt – Erzählungen, die von Mund zu Mund weitergegeben wurden und zum Identitätsschatz der Region Srem gehören.

Die künstlerische Spur der Stadt lässt sich am besten in der Galerie Lazar Vozarević lesen. Die Werke dieses Malers bilden eine feine Brücke zwischen ikonographischem Erbe und zeitgenössischer Kunst, als würden alte Pigmente im modernen Schweigen der Galeriewände wieder erwachen.

Der Kaiserpalast, der repräsentativste Überrest des antiken Sirmiums, ist wohl der stärkste visuelle Beweis dafür, dass die Stadt einst zu den vier Hauptstädten der römischen Welt gehörte. Massive Mauern, ein Hypokaust, der die kaiserlichen Gemächer wärmte, prächtige Bodenmosaike und die Spuren eines großen Hippodroms ergeben ein stilles, aber kraftvolles Bild vergangener Pracht, oft erwähnt in beliebten Reiseführern.

Der archäologische Komplex des Kaiserpalastes ist heute für Besucher geöffnet, die hier durch die Zeit schreiten und buchstäblich die Wege betreten können, auf denen einst römische Legionäre gingen. Stadtführern zufolge war Sirmium zudem Sitz der Provinz Pannonia Secunda und einer der frühen christlichen Zentren.

Sirmium, die kaiserliche Stimme aus der Tiefe

Begegnung mit der Natur

Wenn das Leben so schnell wird wie ein römischer Kurier, bietet Sremska Mitrovica eine Flucht in die Natur. Nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt liegt das besondere Naturreservat Zasavica – eine Oase aus stillem Wasser, Schilf und Sumpfvögeln. In diesem Reich unberührter Natur leben europäische Biber, Podolische Rinder, Mangalica-Schweine und eine alte Rasse einheimischer Esel, deren Milch den berühmten „Pule“-Käse liefert – den seltensten und teuersten Käse der Welt.

Besucher betonen oft, dass Zasavica am schönsten ist, wenn Fluss und Moor schweigen und die Tiere leise näherkommen – als würden auch sie die Gesellschaft ohne Eile bevorzugen.

Und wenn du in die Stadt zurückkehrst, findest du die Save erneut – diesmal am Stadtstrand, dem Lieblingsort der Mitrovčans während der warmen Monate. Der Strand an der Save wird dann zum Wohnzimmer unter freiem Himmel: Dort liest man Bücher, beginnt Freundschaften und Kinder lernen die Liebe zu dem Fluss, der Mitrovica seinen Rhythmus geschenkt hat.

Wenn es Zeit für den Tisch wird, zeigt sich Srem edel und großzügig. Ein gedeckter Tisch ist kaum vorstellbar ohne Kulen, hausgemachte Würste, gebratenen Flussfisch und ein Glas Weißwein von der Fruška Gora. An jeder Ecke liegt der Duft von traditionell zubereitetem Essen in der Luft – sorgfältig gekocht und genau richtig gewürzt.

Die Umgebung von Sremska Mitrovica ist bekannt für Weinberge, die sich entlang der sanften Hänge der Fruška Gora erstrecken. Zahlreiche kleine, oft familiengeführte Weingüter öffnen ihre Türen für Reisende, die einen Wein probieren möchten, der nach Sommer und Kindheit duftet – ein halbtrockener Weißer, perfekt zu einer Käseplatte oder einem guten Srem-Kulen. Die Weine dieser Keller finden sich häufig auch auf den Tischen der Stadt, begleitet von langen Abenden und noch längeren Gesprächen.

Neben ihrer natürlichen Schönheit bietet die Zasavica auch gastronomische Schätze – Produkte vom Mangalica-Schwein, hausgemachte Marmeladen und den berühmten Käse aus Eselsmilch. Diese wertvolle Delikatesse ist zum Symbol der Authentizität geworden und erzählt von der Verbindung zwischen Tradition und modernem Handwerk.

In Sremska Mitrovica wird nicht nur gut gegessen – man genießt. Hier isst man nicht hastig, sondern mit Maß, mit einem Lächeln und einer guten Geschichte zu jedem Bissen.

Der Geschmack von Srem

Eine Stadt, die dich wie ein Gastgeber empfängt

Sremska Mitrovica liebt behutsame Ankünfte. Es genügt, die Altstadt zu betreten, ins Museum zu schauen, einen Kaffee auf dem Platz zu trinken und den Schritten zur Save zu folgen. Die Stadt erinnert sich – kollektiv und persönlich – sodass man leicht das Gefühl bekommt, schon einmal hier gewesen zu sein, als würden dich die Antiquitäten im Schaufenster und das Pflaster zu deinen Füßen erkennen. Dieses Gefühl der Zugehörigkeit stammt von der Herzlichkeit der Menschen, die ihre Stadt lieben und sie stolz zeigen.

In der örtlichen Tourismusorganisation erhalten Besucher Karten, Ratschläge und Ideen für Erkundungen – und vor allem die beste Empfehlung: diejenige, die von Herzen kommt, wenn dir jemand sagt: „Geh dorthin, es lohnt sich.“

Schließlich, wenn die Lichter der Stadt im Schweigen des Flusses versinken, begreifst du, dass Sremska Mitrovica nicht nur ein Reiseziel ist, sondern ein Rhythmus. Ein Rhythmus, der römische Mosaike und moderne Cafés verbindet, Klosterglocken und das Rauschen des Strandes, die Ruhe der Zasavica und die lebhaften Schritte des Žitni-Platzes. Wenn du einen Ort suchst, an dem dich die Geschichte wie einen alten Bekannten begrüßt und die Natur dich zu einem langsamen Spaziergang einlädt – dann bist du hier genau richtig.

Sremska Mitrovica

Turistička organizacija grada Sremska Mitrovica

Masarikova 2a, 22000 Sremska Mitrovica

*Translation powered by AI

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